EN
Jeewi Lee began extending her artistic practice to the outdoor space in “Straßenquer- schnitt” (Road Cross Section) in 2015. This work focuses on a recurrent theme in the artist’s oeuvre: it preserves traces and can be read as examination of their narrative quali- ty. For “Straßenquerschnitt,” an 18-meter-long and 4-meter-wide gray carpet was rolled out
on the four-lane Leipziger Straße, one of Berlin’s main traffic arteries. Lee stopped the ac- tion when she declared the image on the carpet resulting from the tires of the cars running over it to be complete. The resulting work conforms to the conventions of painting: the car- pet serves as a canvas, while the cars acted as autonomous painting tools. “Straßenquer- schnitt,” in this sense, is not an abstract image, but a direct fixation and portrayal of the quotidian movements that occurred at this specific moment on this defined site.
DE
In Jeewi Lee’s Arbeit ‚Straßenquerschnitt’, wird das Kernthema ihrer Arbeiten – Spuren des Alltags – aufgegriffen. Lee arbeitet in ihren Projekten mit ortsbezogenen, künstlerischen Eingriffen im Innen und Außenraum. Hier wird der urbane Außenraum Berlins in die Arbeit einbezogen.
‚Straßenquerschnitt’ ist ein 4m breiter und 18m langer Teppich, der bei einer von Lee’s künstlerischen Aktionen in Berlin entstanden ist. In dieses Projekt wurde eine Kreuzung der Leipziger Straße eingebunden, eine der Hauptschlagadern der Stadt. Für die Entstehung der Arbeit wurde ein grauer Filzteppich auf die Straßenbreite angepasst und auf der Leipziger Straße ausgerollt. Der Verkehr nahm den Teppich wie selbstverständlich als Teil der Straße auf und hinterließ somit seine alltäglichen Spuren, die sonst Asphalt der Straße verschluckt werden. Durch den Teppich sind diese alltäglichen Spuren nun sichtbar geworden, er funktioniert somit als Leinwand, der den Bewegungsfluss des Verkehrs aufgenommen und fixiert hat. Der Verkehr fungierte hier also nicht nur als Transport Mittel, sondern gleichzeitig als Malwerkzeug für Lee.
Text: Lydia Korndörfer, Marie Theresa Krauss